IN THE STRANGLEHOLD OF IVY

 
 

IM WÜRGEGRIFF DES EFEUS IN THE STRANGLEHOLD OF IVY

16mm, 7min, 2024, silent

Ein Schlüssel gewährt Zugang zu einem aus grünem Dickicht hervorstechenden Haus. Einzige Bewohnerin dieses Nicht-Ortes ist eine gespenstische Präsenz. Sie wandelt durch die Gänge, erscheint in Posen und verschwindet mitunter plötzlich. Die Gestalt scheint gefangen in diesem von wuchernder Natur umgebenen Labyrinth. Mit eindringlichen Blicken wirft Sie Fragen über ihre Bedeutung auf. Denn der offensichtliche Würgegriff der Natur erfasst nicht nur die undurchdringbare Architektur, sondern ebenso die Verkörperung dieser gespenstischen Figur. Schwangerschaft ist, wie Simone de Beauvoir schreibt, ein »zweideutiger« Transformationszustand. »Vom Leben überflutet«, besitzt die Frau das Kind und wird gleichermaßen von diesem besessen. Diese Spur von An- und Abwesenheiten – diese Verwirrung des Status von Subjekt und Objekt – versucht sich der Film zu erschließen. Wir nehmen Teil an der Unheimlichkeit dieses Zwischenstadiums, dem Hervortreten von etwas Verborgenem. In der hier antizipierten Ausweglosigkeit des Geists als Wiedergänger, erschafft der Film eine ganz eigene surreale Phantasmagorie von Körperlichkeit, Architektur und Natur, in deren ausdrucksstarken Bildern wir uns ganz dem Efeu gleich verfangen.

A key provides access to a house jutting out of a green thicket. The only inhabitant of this non-place is a ghostly presence. She wanders through the corridors, appears in poses and sometimes suddenly disappears. The figure seems trapped in this labyrinth surrounded by rampant nature. With a penetrating gaze, she raises questions about her meaning. For the obvious stranglehold of nature not only grips the impenetrable architecture, but also the embodiment of this ghostly figure. Pregnancy is, as Simone de Beauvoir writes, an "ambiguous" state of transformation. "Flooded by life", the woman possesses the child and is equally possessed by it. This trace of presences and absences - this confusion of the status of subject and object - is what the film attempts to explore. We participate in the uncanniness of this intermediate stage, the emergence of something hidden. In the hopelessness of the ghost as a revenant anticipated here, the film creates its very own surreal phantasmagoria of physicality, architecture and nature, in whose expressive images we become entangled like ivy.

TEXT Jan-Hendrik Müller

REGIE | DIRECTOR Antoinette Zwirchmayr BILDGESTALTUNG | DOP Marie Zahir KAMERA ZUSATZ | ADDITIONAL DOP Leena Koppe REGIEASSISTENZ | ASSISTANT DIRECTOR: Melisande Seebald

CAST Susanne Wuest